DIe Zeit der Kirschen ist gekommen, obwohl die Tage kurz und dunkel sind: Wer hätte das dem talentierten Herrn Lindner zugetraut, ein gerades Kreuz zu machen just vor der angeblichen Zielgeraden der „Schwampel“ (das Unding „Jamaika“ zu nennen, grenzt an Diskriminierung einer karibischen Nation). Ich nicht, das gebe ich offen zu. Viele andere offenbar auch nicht, wenn ich die Kommentarspalten der Onlinemedien richtig deute.
Jetzt braucht es nur noch ein Geringes, und die GröKaZ ist Geschichte. Steinmeier sollte ihr heute gut zureden. Vielleicht rufen sie ja auch beide zusammen ihren Führungsoffizier in Langley an, um zu hören, was der dazu meint. Wenn wir Glück haben, dann sieht er ein, dass Amerikas bester Mann in Berlin, die Frau im Hosenanzug, abgewirtschaftet hat. Lass sie gehen, und sie soll bitteschön die anderen Politclowns (von der Leyen, Altmaier, Hofreiter, Seehofer, KGE) gleich mitnehmen. Oder sollen die dereinst an den Kufen des letzten Hubschraubers hängen, der vom Dach der US-Botschaft abhebt, wie weiland in Saigon?
20. November 2017 Friedrich Wilhelmi
Überlebenskünstler um 21:11 20.11.2017
Frühlingsgefühle angesichts des Wetters fielen mir gestern extrem schwer, aber gefreut habe ich mich doch. Lindner entwickelt sich zum politischen Schwergewicht, denn erst legt er einen formidablen Wahlkampf hin, dann spielt er bei den Sonderierungsspielen tapfer mit und lässt schließlich die ganze machtaffine Mischpoke im sprichwörtlichen Novemberregen stehen. Einer, der nicht mitspielt, ist natürlich ganz schnell einer, der nicht bereit ist, „Verantwortung zu tragen“ (Steinmeier) oder der schuld ist, wenn der AfD die Leute zulaufen, oder noch besser, der die FDP „haiderisiert“ (Prantl). Das ist das klassische Schwarze-Peter-Spiel.
Wirklich bemerkenswert sind neben dem Standing von Lindner aber noch zwei andere Umstände, die zu denken geben: Zum einen war die CSU in den Sondierungsgesprächen schlussendlich bereit, der Masseneinwanderung via Familienzusammenführung den Segen zu geben. Da ist sie wieder, die populistische CSU, auf die nur darin wirklich Verlaß ist. Zum anderen wird die FDP der AfD in Zukunft nicht das Feld echt alternativer Oppositionspolitik überlassen. Dass sich dabei vielleicht eine parteiübergreifende Übereinstimmung in wesentlichen Fragen der Finanz- und Wirtschaftspolitik herausbildet, ist eher unwahrscheinlich, aber in jedem Fall werden die Debatten im Bundestag interessanter werden als sie es in der letzten Legislaturperiode gewesen sind.
Neuwahlen stehen vor der Tür und gut ist es um jeden Abgang aus der verschlissenen Schar von Merkelanhängern, die häufig nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben.