Sie koennen es nicht

„Sturm- und Drangperiode der Frauen. – Man kann in den drei oder vier zivilisierten Ländern Europas aus den Frauen durch einige Jahrhunderte von Erziehung alles machen, was man will, selbst Männer, freilich nicht in geschlechtlichem Sinne, aber doch in jedem anderen Sinne. Sie werden unter einer solchen Einwirkung einmal alle männlichen Tugenden und Stärken angenommen haben, dabei allerdings auch deren Schwächen und Laster mit in den Kauf nehmen müssen: so viel, wie gesagt, kann man erzwingen. Aber wie werden wir den dadurch herbeigeführten Zwischenzustand aushalten, welcher vielleicht selber ein paar Jahrhunderte dauern kann, während denen die weiblichen Narrheiten und Ungerechtigkeiten, ihr uraltes Angebinde, noch die Übermacht über alles Hinzugewonnene, Angelernte behaupten? Diese Zeit wird es sein, in welcher der Zorn den eigentlichen männlichen Affekt ausmacht, der Zorn darauf, dass alle Künste und Wissenschaften durch einen unerhörten Dilettantismus überschwemmt und verschlammt sind, die Philosophie durch sinnverwirrendes Geschwätz zu Tode geredet, die Politik phantastischer und parteiischer als je, die Gesellschaft in voller Auflösung ist, weil die Bewahrerinnen der alten Sitte sich selber lächerlich geworden und in jeder Beziehung außer der Sitte zu stehen bestrebt sind. Hatten nämlich die Frauen die größte Macht in der Sitte, wonach werden sie greifen müssen, um eine ähnliche Fülle der Macht wiederzugewinnen, nachdem sie die Sitte aufgegeben haben?“

Der das schrieb und fragte, mit prophetischem Weitblick sogar im Detail, als hätte er Greta Thunberg, A. Merkel, Judith Butler, AKK, metoo und andere kommen sehen, ist lange tot, sein Fragment Nr. 425 steht in den im Jahre 1886 in Leipzig erschienenen zwei Bänden von „Menschliches, Allzumenschliches“. Die Rede ist von Friedrich Nietzsche.
Besser als Nietzsche können wir es nicht sagen, und wiederholen wollen wir uns auch nicht, also bleibt uns nur die Feststellung, dass wir in jenem von ihm beschriebenen Limbo leben, der Vorhölle der nicht ganz vollendeten Vermännlichung der Frau (und vice versa Verweiblichung des Mannes), in dem der Zorn, ja, und auch die Verzweiflung der vorherrschende Affekt der alten und jungen, weißen und farbigen, jedenfalls denkenden Männer (Ist das nicht eine Tautologie? Reitet mich mein misogyner Dämon?) ist.

Mit Gleichberechtigung hat das alles nichts zu tun, denn die ist längst erreicht, jedenfalls in den „drei oder vier zivilisierten Ländern Europas“, von denen Nietzsche s.o. sprach.
Was jetzt mit der Brechstange der „affirmative action“ in der Politik, in Kindergärten und Aufsichtsräten durchgesetzt wird, ist eben die „Vermännlichung“ der Frau, der Drill, den sowohl die Frauen als auch der Rest der Gesellschaft über sich ergehen lassen müssen, mit den leider unvermeidlichen Begleiterscheinungen des Niedergangs der Wissenschaften und Künste, ja, der Auflösung der Gesellschaft insgesamt.

Was Nietzsche allerdings nicht sah, oder, ganz Gentleman alter Schule, schamhaft überging, war die Unfähigkeit – oder Unwilligkeit – der Frau zum Denken, welche den vorgesagten Niedergang in allen Sphären der Gesellschaft, wie wir es in diesen Jahrzehnten erleben, mindestens beschleunigt.

Um noch einmal die vorgenannten Schreckgespenster aufzurufen und vielleicht ein, zwei weitere hinzuzufügen: Was haben Greta Thunberg, Ursula von der Leyen, Judith Butler, Julia Kristeva, Angela Merkel, Annalena Baerböck, Katrin Göring-Eckhardt, Carola Rackete gemeinsam? Richtig: Sie können es nicht, was, bezogen auf die GröKaZ, schon ihr Vorgänger bei deren Amtsantritt richtig erkannte. Sie können nicht denken, und daraus folgt dann ihr ganzes, katastrophales, die Welt und den öffentlichen Diskurs verschlammendes Handeln.

Halt. Es kann natürlich ebenso gut sein, dass sie es nur nicht wollen, ja, sich nachgerade weigern, es zu tun, zu denken, denn Denken ist vor allem eines: anstrengend und beunruhigend. Viel schöner ist da doch, auf Sicht zu fahren und sich ganz typisch weiblicher Intuition und Indignation hinzugeben.

Postscriptum: Dass die Frauen es nicht können, heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, dass die Männer es drauf hätten. Figuren wie Heinrich Bedford-Strohm, Werner Marx, Robert Habeck, Peter Altmayer, Richard David Precht oder Eckart von Hirschhausen legen ein beredtes Zeugnis dafür ab, dass vielen Männern der Verstand ebenso abzusprechen ist wie den vorgenannten Weibsbildern. Oder sind die letztgenannten vielleicht nur auf dem Wege der Verweiblichung weiter fortgeschritten als der Autor, bekennender Angehöriger des Stammes „Alter weißer Mann“.

27.9. 2019 Friedrich Wilhelmi

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